Ähnlich wie in der Elementenlehre gibt es auch hier typabhängige Tendenzen, ob man eher introvertiert oder extrovertiert ist. Doch was bedeuten diese beiden Begriffe?
Introvertiert bedeutet inn sich gekehrt. Introvertierte Menschen sind gerne allein, beobachten gut ihre Mitmenschen und schöpfen ihre Kraft aus Momenten des Alleinseins. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass sie in großen Menschenmengen (über eine längere Zeit) Energie verlieren und wenn sie sich nicht zwischendrin Ruhe und Zeit mit sich allein nehmen, werden sie krank, etwa eine Erkältung oder andere „leichtere“ Symptome. Introvertierte haben Schwierigkeiten auf andere Menschen zu zugehen, was jedoch nicht mit Schüchternheit verwechselt werden darf.
Extrovertiert bedeutet nach außen gerichtet sein. Extrovertierte lieben es, im Mittelpunkt zu stehen und sich nach außen zu zeigen. Sie können locker über einen längeren Zeitraum unter Menschen sein, genießen die Zeit mit vielen verschiedenen Persönlichkeiten, sind meist sehr kommunikativ und können schnell ein Gespräch mit fremden Menschen anfangen. Sie schöpfen, aus dem-sich-ausleben, Kraft. Es tut ihnen nicht gut länger mit sich allein zu sein, können dadurch verstimmt und ebenfalls krank werden. Extrovertierte haben eher Schwierigkeiten still zu beobachten und sich zurückzunehmen.
Diese beiden Typen sollten nicht in Stein gemeißelt werden und wichtig hierbei ist das Wort eher, denn keiner ist nur das ein-oder das andere. Es kann sich ebenfalls im Laufe des Lebens ändern, jedoch bleibt die Tendenz oftmals die gleiche.
Das Leben ist Balance zwischen
allein sein und zusammensein.
Jeder Typus braucht eine Balance zwischen den beiden Aktivitäten d.h. das der introvertierte auch unter Menschen geht (öfters dann nur enge Freunde) oder der Extrovertierte mal alleine ist, z.B. ein Hobby alleine ausübt.
Mitmenschen als Verstärker
Welche Menschen einen Umgeben ist ein Faktor, der die Tendenz verstärken oder komplett ändern kann. Je mehr Gleichgesinnte der Introvertierte in seiner Umgebung hat, desto mehr unternimmt er auch mit ihnen, denn er neigt sonst zur Isolation von anderen Menschen. Jedoch auch wenn er Gleichgesinnte um sich hat, wird die Zusammenkunft für ihn irgendwann (bei Nicht-Gleichgesinnten schneller) zu viel und er sucht wieder seinen Ausgleich. Wie schnell er sich wieder zurück zieht, hängt von jedem Menschen unterschiedlich ab und oftmals auch unabhängig vom Gegenüber.
Extrovertierte brauchen den Austausch mit anderen umso mehr sie gerade Sorgen oder Probleme haben. Sie können wieder Kraft schöpfen und sind wieder gestärkt. Je freudiger das Zusammentreffen, desto mehr genießt der Extrovertierte die Zeit. So kann es aber auch sein, dass ein Extrovertierter sich immer mehr zurückzieht und seine natürliche Tendenz nicht auslebt, wenn er von anderen enttäuscht oder länger negative Stimmungen in den Gruppen herrscht. Und dann kommt noch der Faktor hinzu, wie sensibel diese Person ist und wie gleich gesinnt die anderen sind oder nicht.
Dein Beruf
Ein Grund warum man den Unterschied nicht gleich sofort erkennen könnte ist, dass jeder nicht nur das eine oder das andere ist. Wenn ein Introvertierter zum Beispiel gerne Theater spielt und da völlig aufgeht, wirkt das für manch andere als extrovertiert, oder jemand im Beruf mit vielen Menschen zu tun hat. Das diese Personen in ihrer Freizeit dann einen Ausgleich schaffen muss und auch oftmals weniger Zeit mit ihren Freunden, Partner oder Familien verbringt, wird dann nicht gesehen. Deshalb empfiehlt es sich, genau zu überlegen was, mit wem und mit wie vielen gearbeitet wird und somit viel Zeit verbracht wird. Extrovertierte können gerne und mit vielen Menschen ihre Zeit verbringen. Die meiste Zeit im Job alleine zu sein, verkümmert sie und suchen den Austausch mit anderen so gut wie bei jeder Gelegenheit. Das macht ihnen Freude und blühen in Gegenwart von anderen regelrecht auf. Auch hier gilt es sich genau zu überlegen mit welchen und wie vielen Menschen du dich im Beruf umgeben möchtest und wie du dein Ausgleich, je nachdem in welche Richtung, schaffen kannst.
Das Wissen nutzen
Wenn man diese verschiedenen Verhaltensmuster des Introvertierten und Extrovertierten erkennt, kann das viel erklären und der Umgang mit anderen Menschen einfacher machen. Du weißt nun, dass dein Freund, der dir öfters mal ein Treffen absagt, dies nicht böswillig tut, sondern er seine Zeit alleine braucht. Du könntest nun den Grund wissen, warum deine Arbeitskollegin gerne mit dir viel redet, obwohl ihr euch, deiner Meinung nach, nicht so Nahe steht.
Introvertierte haben eher Schwierigkeiten auf andere Menschen zu zugehen, Extrovertierte haben eher Schwierigkeiten zu beobachten und sich zurückzunehmen.
Da du dir sicher schon ein Bild gemacht, und dich bei einer der Tendenzen wieder gefunden hast, weiß du nun auch die verschiedenen „Schwächen“ die in anderen Situationen jedoch auch als Stärke fungieren kann. Vergewissere dich darüber und konzentriere dich nicht nur auf deine vermeidlichen Schwachstellen, sondern nutze dieses Wissen zum Vorteil.
Fazit
Ziel kann es sein, situationsbedingt frei agieren zu können, aus deiner Komfortzone regelmäßig raus zugehen, aber auch mit deiner Tendenz bewusst umzugehen, und sie einsetzen können. Schaffe dir ein Umfeld, in dem du dich wohlfühlst, gleiche dich regelmäßig aus und kläre auch deine Mitmenschen gegebenenfalls auf, damit ein harmonisches Miteinander entstehen kann.