Das Wort Minimalismus lässt sich auf das lateinische minimus (das Geringste) zurückführen. Im kunstgeschichtlichen Bezug gewann das Wort in den frühen 1960er in den USA wieder Popularität. Inzwischen lässt sich das Wort auch in anderen Kontexten setzten. Zum Beispiel: Minimalismus als Lebensstil. In Bezug auf dessen, bedeutet es für die aller meisten, sich auf das zu reduzieren, was wirklich gebraucht wird. Hier ist es wichtig, zu unterscheiden: Die Dinge, die wir brauchen, sind meist weniger, als wir denken. Wobei es weiterhin zu beachten gilt, dass auch die Gegenstände die wir brauchen, eine Definitionssache von jedem Einzelnen ist.
Meist beginnt ein Mensch, der sich für Minimalismus interessiert, sein Konsumverhalten zu hinterfragen. Nicht noch den zehnten Pulli, das vierte paar Turnschuhe, das dreißigste Handtuch, oder den elften Nagellack, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Ich bin der Meinung, je bewusster ein Mensch wird, desto mehr reflektiert er auch sein eigenes Handeln.
Deine Einstellung
Damit meine ich, dass du zwar in jeder Lebenslage aussortieren kannst, aber deine Einstellung ist es, die entscheidet, ob dein Zuhause auch so bleibt. Verstehe mich nicht falsch, jedes aussortieren von unnötigen Dingen ist gut, nur dir muss klar sein, dass dies keine einmalige Angelegenheit darstellt. Es ist ein konstantes an sich arbeiten. Sich bei jedem nächsten Kauf oder Geschenk zu fragen, ob du das wirklich brauchst, ob du diesen Gegenstand wirklich in deinem Leben haben möchtest, oder ob es dich tatsächlich langfristig Freude bereitet. Wenn du dich für dieses Thema interessierst, dann findest du in dem Artikel „Der Umgang mit Konsum “ mehr darüber.
Beginne
Nutze deinen Impuls jetzt und leg los. Verschaffe dir einen kleinen Überblick und beginne an der Stelle, wo du möchtest. Ob es der Kleiderschrank ist, die Küchenutensilien oder der Sammlung an alten CD´s. Hauptsache ist, dass du deinem Impuls nachgehst und diesen nicht verstreichen lässt, sondern ihn nutzt, um ins Handeln zu kommen. Vergesse jedoch nicht, dass (sobald du angefangen hast) es kein Zurück mehr gibt. Und das ist durchaus positiv! Ich möchte dich nicht abschrecken, natürlich kannst du nach dem ersten Versuch es wieder bleiben lassen oder später dann wieder neue Dinge ansammeln. Bedenke nur: Der innere Wunsch nach ein bisschen mehr Minimalismus verspürst du nicht umsonst. Du sehnst dich nach Freiheit, Klarheit, neue Inspiration oder einfach nur weniger Zeit beim Putzen zu verbringen. Gehe dem nach – gerne in Form von einem minimalistischeren Leben.
Wie genau stelle ich das an?
Stelle dir diese oder ähnliche Fragen:
- Brauche ich diesen Gegenstand wirklich?
- Wie lange habe ich ihn schon nicht mehr benutzt?
- Würde ich dies noch mal kaufen?
- Was verbinde ich damit?
Die letztere Frage beschäftigt sich stark damit, warum dieser Gegenstand überhaupt bei dir ist. Nennen wir mal das Beispiel, du besitzt einen Malkasten, um deinem Hobby – das Malen – aktiv nachgehen zu können. Benutzt du diesen Kasten? Oder nutzt du eher deine Bunt -oder Filzstifte, wenn dich ein Inspirationsimpuls überkommt? Hier möchte ich nicht sagen, dass du jetzt den Malkasten entsorgen sollst. Ich möchte, dass du dir klar machst, was du mit diesem Gegenstand verbindest. In dem Beispiel könnte es sein, dass du gerne besser malen wollen würdest, jedoch viele andere Hobbys hast, die deine Zeit in Anspruch nehmen. Früher z.B. in der Schule hast du öfters Zuspruch und Anerkennung für deine Bilder bekommen und zeitweise auch von einer Karriere als Künstler geträumt. Träumst du immer noch davon? Oder gibst du deiner Kreativität in einer anderen Form raum? Dieses Beispiel soll erläutern, wie viel deiner Gegenstände über dich aussagen. Werde dir darüber bewusst und treffe eine Entscheidung.
Sobald deine Entscheidung feststeht, ist der Rest ganz einfach. Du kannst z.B. drei Stapel machen:

Jetzt nur noch die Gegenstände entsorgen und die Klamotten oder Gegenstände, die du behalten möchtest, neu einsortieren.
Fertig!
Tipp bei Unsicherheit: Wenn du dir bei manchen Gegenständen unsicher bist, lege sie in eine Kiste und stelle sie in den Keller oder aus deinem Sichtfeld. Vermisst du sie dann nicht, kannst du sie getrost entsorgen. Wenn du etwas daraus tatsächlich wieder brauchst, weißt du, dass du es behalten möchtest. Meist wollen wir diese „Wackler“ eh nicht mehr bei uns haben, jedoch eignet sich diese Methode, um mehr Sicherheit zu gewinnen.
Weiterer Tipp: Bei Dingen, die definitiv weg gehören, gebe sie so schnell wie möglich weg. Dann kannst du schneller Erfolge sehen und unterstütz somit auch deine Motivation weiter zu machen.
Deine Mitmenschen
Wenn du nicht alleine lebst, sondern in einer WG, mit deinem Partner oder mit deiner Familie, ist es klar, dass deine Mitbewohner von deiner Aufräumaktion mitbekommen. Es ist empfehlenswert, nicht die anderen überzeugen zu wollen. Je nach dem in welchem Verhältnis du zu den anderen stehst, kannst du zwar Denkanstöße geben/Hilfe anbieten jedoch tust du meist am besten daran, nur deinen eigenen Bereich zu minimieren. Im besten Fall fühlen sich deine Mitmenschen inspiriert und beginnen selbst ein bisschen mehr über ihre Gegenstände in der Wohnung oder ihren Konsum nachzudenken.