Wie du deine Glaubenssätze ändern kannst

Wie können wir uns von Interpretationen und Glaubenssätzen lösen oder wie wählen wir uns welche aus, die uns nützlich sind?

Zuerst einmal müssen wir verstehen, dass wir unsere Leben lang bestimmte Überzeugungen, Ansichten, Glaubenssätze und Bewertungen Raum gegeben – und sie genutzt haben. Und das zu unserem Vorteil. Das ist auch erst mal völlig in Ordnung so. Ich bin der Überzeugung, dass alles, was wir tun, mit dem Wunsch (unterbewusst) geäußert wird, dass es besser für uns oder für andere werden soll. Wenn du nun beschließen solltest, einen anderen Vorteil aus einer Sache erhalten zu wollen und dafür einen anderen aufzugeben (weil dieser z.B. mehr negative Konsequenzen mit sich bringt), dann kann wahre Veränderung stattfinden.

Wie stellst du das jetzt an?
Im folgenden Abschnitt zeige ich dir eine Anleitung zum Hinterfragen und Ändern deiner Glaubenssätze. Im Beispiel darunter erkläre ich den gleichen Vorgang mithilfe von einer (negativen) Verhaltensweise. Hierbei können Glaubenssätze, Ansichten, Bewertungen und Verhaltensweisen gleich gesetzt werden, da das Vorgehen sich gut auf alle anderen übertragen lässt.

  • Was waren die Konsequenzen?
    Mach dir klar, was die Konsequenzen deiner Situation/ deines Verhaltens sind, die du ändern möchtest, sowohl die negativen als auch die positiven. Die positiven Aspekte sind hier meist schwerer zu finden, da du dir etwas zugestehen musst.

  • Was hatte mehr Gewichtung?
    Überlege dir, welche davon bis jetzt mehr Gewichtung eingenommen haben. Welche davon schließlich zu deinem Handeln, deiner Ansicht oder zu dieser Situation geführt haben.

  • Neue Orientierung
    Was möchtest du nun mehr Gewichtung schenken? Was ist dir nun wichtiger? Oder was möchtest du stattdessen machen?

  • Blick in die Zukunft
    Spiele deine neue Gewichtung auf mögliche Konsequenzen durch. Frage dich dann, ob du dich damit wohlfühlst, du die (negativen) Folgen gern in Kauf nimmst und ob dies für eine Weile dein Weg sein könnte.

  • Zielsetzung
    Konkretisiere dein Ziel, lege z.B. ein Datum fest oder eine bestimmte Situation in der du anders handeln/anders Denken möchtest, als zuvor.

Ein simples Beispiel:
Bis jetzt war es dir wichtig, jeden Abend einer deiner Lieblingsserien anzuschauen. Das möchtest du nun ändern.

1. Konsequenzen:

  • Du erlebst emotionale hoch`s und tief`s.
  • Weniger Schlaf ist meistens der Fall, da du nicht bei einer Folge bleiben kannst und länger schaust, als geplant.
  • Hausarbeiten, Aufgaben werden von dir verschoben, da die Serien spannender sind.
  • Du hast das Gefühl etwas erlebt zu haben (dank Spiegelneuronen im Gehirn).
  • Du beschäftigst dich mit den Geschichten anderer.
  • Du verbringst Zeit mit deinen Liebsten oder auch gemütlich alleine (wobei hier der Fokus auf den Serien liegen).
  • An deine Arbeit denkst du nicht oder an andere stressige Situationen in deinem Leben, also kannst du dich ausruhen und abschalten.

2. Deine bisherige Gewichtung
Am meisten Gewichtung (warum du das machst) hatte bisher der Aspekt, von deinem stressigen Alltag, eine Pause zu haben. Serien schauen war deine erste Idee. Warum? Weil es von deiner Umgebung so vorgelebt wurde und du dir dies auch zur Gewohnheit gemacht hast. Warum? …

Du machst dir alles klar,

was du dir klar machen kannst.

3. Was will ich?

  • Möglichkeit 1:
    Du sorgst dafür, dass du einen entspannten Alltag hast (ideal).
  • Möglichkeit 2:
    Du suchst dir eine andere Beschäftigung, bei der du dich entspannen und die Strapazen des Tages vergessen kannst und zusätzlich, möchtest du auch noch andere Faktoren berücksichtigen wie z.B. körperliche Aktivität oder Kreativität.
    Hier nehmen wir das Beispiel: Schwimmen gehen.

4. Konsequenzen (vom Schwimmen gehen):

  • Aufwand (hinfahren, Tasche packen)
  • Entspannung NACH körperlicher Betätigung
  • Besser schlafen durch
  • Kosten (mehr als Netflix u. dgl.)
  • In der Öffentlichkeit sein (wohlfühlen im eigenen Körper)
  • Fitnesssteigerung/ Muskelaufbau (Dem schenke ich mehr Gewichtung)
  • Du erlebst etwas und fühlst eigene Emotionen
  • Länger anhaltende Glücksgefühle
  • Disziplin aufbauen am Anfang, dann Steigerung

5. Zielsetzung
Du möchtest 2 Wochen lang, jeden zweiten Abend Schwimmen gehen. Danach entscheidest du, ob dir das gefällt und wenn nicht, suchst du dir eine andere Tätigkeit, die deinen Prioritäten entsprechen.

Fazit:
Du selbst kannst dir natürlich etwas kleinere oder auch größere Ziele setzen. Ganz so, wie es gerade für dich richtig ist.
Wie hört sich das für dich an? Womöglich klingt das Beispiel, mit dem Schwimmen gehen nach mehr Aufwand und Anstrengung als Netflix zu schauen, doch es ist eine Frage deiner persönlichen Einstellung.
Die Frage ist: Worauf legst du deinen Fokus und ist es dir Wert?

Ich kann dich nur dazu ermutigen, deine Glaubenssätze und Verhaltensweisen, mit denen du unzufrieden bist, zu hinterfragen und dann auch zu ändern.
Es lohnt sich!